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4. Vernetzungstreffen
7./8. November 2020
nexture+ geht in die nächste Runde
Angetrieben von der Erinnerung an das letzte Vernetzungstreffen in Darmstadt, kamen dieses Wochenende vom 7. bis 8. November 160 motivierte Innenarchitektur- und Architekturstudierende aus 38 Hochschulen sowie Absolvent*innen dieser Fachrichtungen digital zum 4. Vernetzungstreffen zusammen. Es wurde weitergearbeitet an DEM großen Ziel: die Gründung eines eigenen Vereins für den Nachwuchs der Innenarchitektur- und Architekturbranche.
Inzwischen hat die Organisation, die sich als Sprachrohr zwischen Studierenden an den Hochschulen, der Architektenkammer und der Praxis versteht, sogar einen Namen: nexture+. Seit dem Darmstädter Treffen im Februar 2020 wurde sie in Arbeitsgruppen weiterentwickelt. Das erste digitale Vernetzungstreffen knüpfte nun nahtlos an diese Fortschritte an.
Direkt zu Beginn wurde der erste Gast zugeschaltet: Tillman Prinz, Geschäftsführer der Bundesarchitektenkammer, der uns seit jüngster Zeit helfend zur Seite steht. “Nexture+ ist schon lange überfällig!”, betonte er und unterstrich damit die Notwendigkeit des für beide Seiten befruchtenden Austauschs zwischen dem Nachwuchs und der Kammer. Umso mehr freute es ihn, dass nexture+ mit seinem ersten digitalen Treffen in die nächste Runde geht.
Dass der virtuelle Raum dem Team-Spirit keinen Abbruch tut, konnte man bei der Vorstellungsrunde der Teilnehmerinnen und Teilnehmer deutlich spüren: aus Siegen, Wien, Regensburg, Darmstadt und vielen weiteren Städten schalteten sich Fachschaftsmitglieder und Interessierte zu und bekundeten Ihr hohes Interesse an der Weiterentwicklung der Organisation. Es wurde von positiven Nachwirkungen berichtet, die aus den letzten Treffen resultierten, wie z.B. die Gründung einer Fachschaftsvertretung an der Hochschule in Biberach. Die Studierenden der Fachhochschule Münster trafen sich sogar unter Einhaltung der aktuellen Regelungen in der Uni, um das Event gemeinschaftlich erleben zu können.
Nach den ersten Zusammentreffen in den Workshops, wurde der Tag mit einer spannenden Diskussion über die Möglichkeiten des Berufseinstiegs abgerundet. Zentrales Thema war der Nachwuchs. Max Otto Zitzelsberger und Christoph Ingenhoven, die Gäste des Abends, beschrieben ihre Auffassung über den Einstieg in das Berufsleben, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.
Max Zitzelsberger, selbstständiger Architekt in München und Kneiting, realisierte zu Beginn seiner Karriere private Bauanfragen, wie auch den Heustadel in Kneiting. Durch die gute Publikation des Projekts wurde die Architektur des Stadels, vor allem seiner auffallenden Ornamentik wegen, kontrovers diskutiert, was ihm zu weiteren Aufträgen verholfen hat. „Erwartbare Architektur führt nie zum Diskurs.“ Genauso wichtig wie ein gutes Marketing sei laut ihm ein gutes Netzwerk, egal in welchem Maßstab.
Christoph Ingenhoven, Gründer von ingenhoven architects, eines der international führenden Büros im Bereich Nachhaltigkeit, plädierte vorrangig nicht für den Weg der Selbständigkeit. Er legt angehenden Architekt*innen und Innenarchitekt*innen nah, so viel Praxiserfahrung wie möglich zu sammeln, da es ihm zufolge die praktische Arbeit sei, die einen am Ende am zügigsten voranbringt. „Die Arbeit in einem mittleren bis größeren Büro kann durchaus auch Chancen bieten, Dinge zu tun, die man sonst nicht machen würde.”
”Schlussendlich muss jeder junge Architekt, jede junge Architektin für sich selbst beantworten, wo er/sie hin will”, fasste Herr Zitzelsberger treffend zusammen. Die kontroverse Diskussion zeigte uns einmal mehr, wie unterschiedlich wir uns beruflich positionieren können, studieren wir doch alle “dasselbe”.
Ein großes Thema des Treffens war natürlich der Austausch über die digitale Lehre, welche aktueller, bedingt durch die Pandemie, nicht hätte sein könnte. Der Austausch bot die Möglichkeit, voneinander zu lernen und funktionierende Konzepte für das kommende Semester möglicherweise an der eigenen Hochschule zu etablieren. Nexture+ beweist sich als Basis für den hochschulübergreifenden Austausch von Erfahrungen, Problemen und Lösungen.
Die Relevanz von nexture+ unterstrich auch Barbara Ettinger-Brinckmann, die Präsidentin der Bundesarchitektenkammer: „Warum ist noch niemand auf die Idee gekommen, eine Nachwuchsorganisation zu gründen?” Die Stimme des beruflichen Nachwuchses sei wichtig, um die Interessen des Berufsstandes auf lange Sicht absichern zu können. Visionär in die Zukunft geschaut sieht Sie nexture+ als festen Bestandteil der Arbeit der BAK mit politischer Stimmkraft: „Wir sind froh, jetzt einen direkten Ansprechpartner des Nachwuchses zu haben.”
Den Abschluss der Tagung bildete die Plenumsdiskussion, in der alle Workshops ihre erarbeiteten Ergebnisse vorstellten. Der größte und weitreichendste Beschluss: die vorläufige Satzung wurde vom Plenum angenommen. Hiermit steht fest, dass sich nexture+ als Organisation für Studierende und Absolvent*innen ausschließlich der Fachrichtungen Innenarchitektur und Architektur versteht und Absolvent*innen bis 10 Jahre nach Ihrem Abschluss Mitglied sein dürfen. Nichtsdestotrotz bleibt das Ziel der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Vereinen ähnlicher Professionen bestehen. In Bezug auf die Struktur der vereinsinternen Kommunikation wurden wichtige Rahmenbedingungen festgelegt, genauso wie für die Durchführung von Kooperationen und der Pressearbeit.
Das erste große digitale Treffen war trotz der physischen Entfernung zueinander ein Erfolg. Motivierte Studierende und Absolvent*innen aus ganz Deutschland und Österreich rückten das Ziel der Vereinsgründung aktiv in greifbare Nähe. Bei so großartiger und vielversprechender Zusammenarbeit wurde der gemeinsame Esprit sogar durch den Bildschirm spürbar und lässt uns voller Zuversicht in die Zukunft von nexture+ blicken.
Text: Johanna Lentzkow (München)
Programm
(Guckt euch das lieber auf nem großen Bildschirm an, da ist das schöner)
Samstag 7. Nov
10.00 Uhr
Beginn & Begrüßung
Vorstellung Programm im Plenum
Grußwort Geschäftsführer der Bundesarchitektenkammer Herr Tillman Prinz
10.30 Uhr
Vorstellungsrunde
Der anwesenden Hochschulen / Personen im Plenum (3min. pro Uni)
11.30 Uhr
Vorstellung der Arbeitsgruppen + Workshops
Vorstellung der bisherigen Ergebnisse / Aktivitäten
12.00 Uhr
Mittagspause
14.00 Uhr
Treffen der Workshops
16.00 Uhr
Spiel + Spaß
zufällige Gruppenkonstellationen
16.30 Uhr
Treffen der Workshops
18.00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
Treffen im Plenum: Vorträge + Diskussion
Christoph Ingenhoven & Max Zitzelsberger
21.00 Uhr
Ende
Sonntag 8. Nov
10.00 Uhr
Austausch über Digitales Semester
10.30 Uhr
Podiumsdiskussion
12.00 Uhr
Mittagspause
14.00 Uhr
Treffen der Arbeitskreise
Vorbereitung Abschlussplenum in Breakoutrooms
15.30 Uhr
Präsentation der Ergebnisse der Arbeitsgruppen
Grußwort Präsidentin der Bundesarchitektenkammer Frau Ettinger-Brinckmann
17.00 Uhr
Abstimmungen
Wahlen im Plenum
19.00 Uhr
Ende Plenum
Workshops


Digitale Kommunikation
10 TeilnehmerInnen
Im Workshop Digitale Kommunikation befassen wir uns mit unseren verschiedenen Social Media Kanälen, deren Wirkung und der Website als Bindeglied.

Digitale Lehre und Corona
15 TeilnehmerInnen
Die Coronasemester stellen die Lehre vor neue Fragen, die von studentischer, Hochschul- und Universitätsseite gelöst werden müssen. Im Workshop wollen wir diese Probleme ansprechen, Vor- und Nachteile bewerten und einen Ausblick und ein gemeinsames Statement der studentischen Seite formulieren.



Infrastruktur im Studium
18 TeilnehmerInnen
Zur Verbesserung des Studiums möchten wir Hochschulen / Universitäten vergleichbar machen. Hierzu haben wir eine Datenbank angelegt, welche Ausrüstung, Räumlichkeiten, etc. objektiv vergleicht. An dieser möchten wir mit euch weiterarbeiten. Angesetzt an unseren Herausforderungen, die durch die Entwicklung der Datenbank entstanden sind. Was können die Daten ausgewertet werden und wie geht man mit diesen um? Ziel ist es, mit neuen Ideen voranzukommen und anzufangen die Datenbank einzupflegen.
Passwort: 555555
Vorschlag Satzung
Kurze Einleitung: In der aktuellen Version der Satzung versuchen wir drei Grundideen zu verknüpfen.
1. Erstens sollen die Prozesse des Vereins so legitimiert werden können, dass Statements und Arbeitsergebnisse tatsächlich für die den Nachwuchs der Architektur- und Innenarchitektur sprechen. Zweitens soll der Einstig und die Beteiligung möglichst niedrigschwellig möglich sein. Und drittens wollen wir in unseren Abstimmungen, bis hin zu denen in der Mitgliederversammlung, ein Meinungsbild entstehen lassen, das eher den Querschnitt der Standorte wiedergibt, als den der einzelnen Mitglieder.
2. Um den ersten beiden Punkten gerecht zu werden ist die Struktur im Wesentlichen zweigeteilt. Auf der einen Seite steht die Mitgliederversammlung. Auf der anderen Seite stehen die Arbeitsgruppen ‚Kommissionen‘, die zu ihren Themen ohne vorgeschriebene Struktur arbeiten können. Ihnen kann sich angeschlossen werden, ohne direkt fest in die Nexture+ Strukturen einsteigen zu müssen. Die Vertreter*innen der Kommissionen werden von der Mitgliederversammlung legitimiert, sodass die Arbeitsergebnisse nach Abstimmung mit der Kommissionsvertretung im Namen der Studierendenschaft geltend gemacht werden können.
3. Indem die Mitglieder in Lokalvertretungen in der Mitgliederversammlung mit je einem gebündelten Stimmrecht zusammengefasst werden erhoffen wir uns ein stetigeres Stimmbild. Wir decken einen sehr großen territorialen Raum ab und unsere Treffen werden je nach Stadt mal näher und mal weiter weg von den einzelnen Mitgliedern stattfinden. Bei einem Treffen in München werden überproportional viele Münchener*innen da sein und weniger Hannoveraner*innen. Trotzdem sollen beide Standorte in den Abstimmungen gleichwertig vertreten sein.
Im anstehenden Wochenende, wollen wir diesen aktuellen Stand mit euch diskutieren und entwickeln.